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Langstreckengruppe 14.09.2025

14 September @ 10:00 - 17:00

„Besuch bei den Mönchen der Kartause“ so hatte der heutige Wanderführer Klaus Winter in seiner Einladung geschrieben. Aber so richtig ernstgenommen hatte das keiner von uns Wanderern. Umso überraschter waren wir alle, als wir beim Näherkommen bereits tiefes, feierliches Glockengeläut hören konnten. Und dann hörten wir auch schon über die Ruinenmauern hinweg geistlichen Gesang: Männerstimmen, Gregorianische Gesänge – etwa doch Mönche? Beim Betreten des Klosterhofes war die Überraschung dann perfekt:  Zwei Mönchsgestalten wandelten bei Chormusik – in ihre Lektüre versunken – gemessenen Schrittes in der Klosterkapelle auf und ab. Margret Winter, die Ehefrau unseres Wanderführers, und Sohn Ulrich hatten die kleine Vorstellung inszeniert.

Klaus Winter schilderte uns dann in einem Kurzvortrag die Geschichte des Klosters Eppenberg / Kartause: Um 1320 als Stift der Prämonstratenserinnen gegründet, Vertreibung der Nonnen und Einzug der strengen Kartäuser Mönche aus Erfurt um 1440. Eigentlich hieß das Kloster von da an St. Johannisberg. Aber die Bevölkerung blieb bis heute bei dem Namen Kartause. 1527 kam dann infolge der Reformation die endgültige Auflösung des Klosters durch den hessischen Landgrafen. Die Kartäuser wurden für die Zeit als Mönche finanziell abgegolten und konnten frei über ihre Zukunft entscheiden. Einer von ihnen – Johannes Lening – wurde erster evangelischer Pfarrer in Melsungen. Klaus Winter berichtete darüber, dass dessen erste Bibel (beeindruckend im Umfang und schwer von Gewicht) noch heute hinter dickem Glas in der Stadtkirche Melsungen ausgestellt wird.

Von der Kartause führte uns die Wanderung wie vorgesehen in Richtung Mittelhof. Nach kurzer Verabredung haben wir den Weg über Kreuzeiche und Mönchskopf aber ausgespart. Stattdessen haben wir das wunderschöne Spätsommerwetter genutzt und sind entlang der Sommerseite direkt nach Neuenbrunslar gewandert. Auf der gesamten Wanderstrecke konnten wir die optimale Fernsicht genießen: Von Zierenberg bis Borken und über den Kellerwald bis zu den Waldecker Bergen.

Wer an einem Sonntagmorgen im September die Gelegenheit für eine so erlebnisreiche Wanderung nutzt, der hat sich auch einen zünftigen Abschluss verdient. Den fanden wir dann im „Edder Biergarten“ in Neuenbrunslar bei Familie Stöcker.

Klaus Winter

 

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